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Forum - Deckenwölbung - Böhm

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Liederbolt
(22 Posts bisher)
03.03.2015 17:57 (UTC)[zitieren]
Hallo,

habe hier eine sehr alte Böhm-Waldzither, die ich aufgrund des Labels auf die Baujahre 1904/1905 einschätze. (Label: Musikwaaren-Fabrik [nach 1900], jedoch mit Hinweis auf die Walddoline [nach 1903], ...ab 1906 stand Waldzither-Fabrik drauf) ...Datierung nach Norbert Feinendegen...
http://www.mandolinluthier.com/waldzither_gallery_4.htm





Der Boden ist offen - werde ihn zur Restauration abnehmen und dann die Deckenrisse versorgen. Ein Lautenbauer unterstützt mich dabei.

Was wir allerdings nicht so ganz verstehen ist die Deckenkonstruktion - die Decke ist eindeutig leicht nach außen gewölbt, also mittig etwas höher als am Rand. Meine andere Böhm (Baujahr ca. 1925-1936) weist diese Wölbung ebenso auf.

Die Glasstege sind jedoch an der Unterseite plan.

- müsste der Steg nicht unterseits auch gewölbt sein?
- oder ist die Wölbung so gedacht, dass die Decke mittig gerade ist, und erst ab einem bestimmten Bereich zum Rand hin abfällt?
- oder soll der Steg die leicht gewölbte Decke mittig "gerade biegen" und so Spannung erzeugen?
- oder... ?

LG
Flo
Steeler (Gast)
21.11.2015 00:00 (UTC)[zitieren]
Hallo,
Erst mal schön das es ein Waldzither Forum gibt , Bin neu hier.
Ich bin seit kurzem im Besitz von zwei alten Böhm Waldzithern.
die erste ist laut Etikett und von dem was man im Netz findet
eine 1B von 1925. Die habe ich bei einem Instrumentenbauer
neu Bundieren lassen und einen Riss im Boden reparieren lassen.
Die klingt echt gut und ich bin fast zufrieden nur mit dem Glassteg nicht.
Die zweite ist laut Etikett ein Modell 2 von 1909 mit Palisanderkorpus.
Als Besonderheit was ich noch nirgendwo gesehen habe hat sie 10 Saiten
also die tiefe Baßseite auch doppelt mit 2 Saiten. Auch die Fächermechanik weißt
10 Schrauben aus. Eine stabile Alu-Gußmechanik ,die von 1925 ist nur Blech.
Mich würde interessieren was für Palisander das ist Rio Palisander ? Wer kann das wissen
was die damals verbaut haben ? Leider hat sie einige Risse in der Decke und im Boden
nicht sehr breit aber sie sollten repariert werden wobei wir auch gleich beim Thema Steg sind
was hier auch angesprochen ist. Die Decken beider Instrumente sind gewölbt und die Glasstege
gerade.Bei meinen beiden war an beiden Enden des Steges ein kleines Holstückchen untergelegt
was bei der alten dazu geführt hat das die Decke an den Stellen leicht eingedrückt ist und jeweils ein Riss in der Decke entstanden ist. Wahrscheinlich weil der gesamte Druck auf diesen Stellen lastete.
Ich überlege ob ich nicht andere Stege aus Holz baue oder ob es was fertiges gibt vieleicht gleich mit Tonabnehmer ? Hat da schon jemand Erfahrungen ? Warum überhaupt Glasstege ?
Soll das klanglich ein großer Unterschied sein ? Kann ich mir bald nicht vorstellen. Die ältere will ich alleine restaurieren. Mich würde interssieren was aus der hier von Liederboldt beschriebenen Böhm Waldzither
geworden ist. Wie ist die Restauration verlaufen. Vieleicht gibt es Tipps wie ich am besten die Risse verleime.
Da gibt es ja auch viele Meinungen über Leim usw. Ansonsten bin ich begeistert von diesen Instrumenten und verstehe gar nicht warum ich sie erst so spät entdeckt habe. Schade nur das die Saiten recht teuer sind und
schnell stumpf werden. Das liegt wahrscheinlich an meiner Spielweise mit Fingerpicks ,aber ich finde das Picking darauf sehr interressant.Ja,würde mich über Antwort und Tipps und Wissen über die alten Böhm Instrumente freuen.
Beste Grüße an alle !!
Liederbolt
(22 Posts bisher)
22.11.2015 14:06 (UTC)[zitieren]
Moin Steeler,

die alte Böhm habe ich noch nicht restauriert - geht wohl in den Weihnachtsferien los...

Von einer 10-saitigen Böhm habe ich noch nie gehört - spannend! Ein Foto wäre klasse.

Der Einbruch in der Decke ist typisch für eine Böhm, und aus der Kombi gerader Steg bei leicht gewölbter Decke werde ich auch nicht schlau - scheint aber so gemacht worden zu sein. (?)

Glas ist einfach sehr hart, und kann daher die Schwingungen sehr gut übertragen, aber natürlich kann man ohne weiteres auch einen Holzsteg nehmen - ist dann evtl. ein Quentchen obertonärmer...

Das Reparieren der Risse geht am besten wenn die Decke oder der Boden abgelöst sind (siehe hier die Restauration der alten Thüringer-Cister im Forum). Das Unterkleben von "Pflastern" im Rahmen einer Art "Waldzither-Chirurgie" beschreibe ich im Forum der "Fingerpicker", wo ich einen Umbau zu einer Bass-Waldzither beschreibe:

http://www.fingerpicker.eu/Forum2/viewtopic.php?f=36&t=24143&start=15

Welche Saiten nimmst Du? Habe bisher nur die von Lenzner und Pyramid benutzt. Die Pyramids sind etwas weicher zu greifen, die von Lenzner jedoch deutlich haltbarer - besonders die die dünnen c-saiten.

Über das verwendete Palisander kann ich Nichts sagen, jedoch könnte es durchaus Rio-Palisander sein, der damals noch nicht geschützt war.
Steeler (Gast)
29.11.2015 20:31 (UTC)[zitieren]
Moin Liederboldt,

Danke für die Antwort. Habe lange nicht mehr hier rein geschaut. Bin aber noch nicht weiter gekommen
mit der 10 saitigen. Hatte bisher nur Pyramid Saiten die wie gesagt die dünnen C Saiten haben nicht lange gehalten. Habe jetzt bei Lenzner bestellt ,warte schon 2 Wochen ist wohl nur auf bestellung.
Die zehnsaitige hat einen ca.2mm breiteren Hals dafür aber etwas schmaler. Ich werde erst mal einen Holzsteg ausprobieren. Wenn man 2 Instrumente hat können Sie ja ruhig etwas unterschiedlich klingen.Obwohl bei der neueren die beim Gitarrenbauer war ist die Decke schon wieder leicht eingedrückt durch den Glasteg. Ich versuche mal Bilder mitzusenden.Die Mechanik hat leider schon drei bruchstellen in den Führungen,sollte aber trotzdem Funktionieren. Irgenwie bekomme ich hier keine Bilder reingesetzt ?
schade.
Viele Grüße
von der ostseeküste









Nobbi
(1 Post bisher)
16.12.2015 22:36 (UTC)[zitieren]
Hallo Steeler,

Deine 10saitige Böhm ist echt eine Besonderheit: Bisher sind mir zwei andere Instrumente mit einer solchen 10er Mechanik bekannt, und ich sammle schon seit einigen Jahren sämtliche Informationen zu Böhm und seinen Instrumenten, die ich finden kann. Dabei scheint es mir im Moment, als sei der Gund dafür, dass die Mechaniken in der Zeit zwischen etwa 1906 und 1913 zwei asymmetrisch angeordnete Höcker haben, der, dass sie alle (!) mit 10 Schlitzen hergestellt wurden, von denen dann einer wieder weggeschnitten wurde. Die Saitenhalter haben zu dieser Zeit allesamt ebenfalls 10 Haken.

Die Sache mit den planen Glasstegen und den gewölbten Decken ist ebenfalls bekannt, dabei sieht es so aus, als habe Böhm selbst schon aus diesem Grund teilweise die Stege am Rand unterlegt. Dass das in Sachen Druck nicht optimal war, hat sich dann offenbar erst später gezeigt; viele Böhms weisen an dieser Stelle Risse auf.

Die Glasstege haben sind aber nicht nur aus Desing-Gründen auf den Instrumenten: Der Vergleich mit Holzstegen zeigt, dass sie weicher, wärmer und nicht so scharf klingen wie ein Holzsteg. Warum das physikalisch so ist, weiß ich nicht, die Erfahrung hat das aber mehrfach bestätigt.

Da ich im Moment damit beschäftigt bin, meine Recherchen für eine Böhm-Homepage zusammenzustellen, wäre ich ebenfalls sehr an Fotos Deiner 10saitigen Böhm interessiert. Wenn ich es richtig sehe, ist der einfachste Weg der, die Bilder über http://www.pic-upload.de/ zur Verfügung zu stellen und hier die Links einzufügen. Zum Beispiel so:

http://www.pic-upload.de/view-29148089/BhmNr.2ak_17.jpg.html

Herzliche Grüße,
Norbert

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